Das Paradies für Digitale Nomaden
Träumst du davon, als digitaler Nomade unter Palmen zu arbeiten, mit Blick aufs Meer? Bali bietet genau das und noch viel mehr. Ich erzähle dir warum Bali trotz boomendem Tourismus ein unverzichtbares Ziel für digitale Nomaden ist. Außerdem: die besten Orte zum Arbeiten, spannende Ausflüge, praktische Hinweise zur Reisezeit, sowie Tipps für nachhaltiges Reisen. Lass dich von der einzigartigen Kultur und den traumhaften Landschaften verzaubern und plane dein nächstes Abenteuer im Paradies!

Warum Bali?
Indonesien, besonders Bali, ist eine der ersten Reiseziele, die sich viele digitale Nomaden als traumhaft vorstellen, und das zurecht. Auch für mich ist Bali ein Wohlfühl-Ort. Es liegt vielleicht an der besonderen Energie, die vom Vulkan ausgehen soll, wie mir einmal ein Einheimischer erzählte.
Doch es ist nicht nur die Natur, sondern auch die offene und freundliche Kultur, die Bali so besonders macht. Bali ist geprägt von der balinesischen Hindu-Religion, einem einzigartigen Mix aus Hinduismus, Buddhismus und animistischen Traditionen. Die Bevölkerung ist ein bunter Mix aus Balinesen, Javanern, Chinesen und westlichen Expats. Seit den 1980er Jahren hat sich der Tourismus stetig entwickelt und die Insel für Reisende aus aller Welt attraktiv gemacht.
Ich habe das Gefühl, dass Bali aufgrund seines Rufs viele gleichgesinnte Menschen anzieht. Aber natürlich auch andere. Für viele Australier ist Bali ein günstiges, nahegelegenes Strandparadies – insbesondere um Kuta, das stellenweise wie Mallorca und der Ballermann für Europäer wirkt.
Bali: Wo übernachten, arbeiten, Party machen?
In den letzten Jahren sind viele digitale Nomaden nach Bali gezogen, was deutliche Auswirkungen hatte: Die Preise für Essen und Unterkünfte sind stark angestiegen, insbesondere in beliebten Regionen wie Canggu und Seminyak. Hier ist jedoch das Internet großartig schnell und zuverlässig. Du kannst hier also nach westlichem Standard leben und trotzdem weniger bezahlen als zuhause. Hier gibt es Partys, Matcha Lattes und fancy Bowls oder Avo on Toast – genau, wie du es dir vorstellst.
Auch wenn ich Bali inzwischen etwas überlaufen finde, komme ich immer gerne zurück und suche mir ruhigere Ziele aus. Welcher Ort für dich am besten passt? Das kommt darauf an, was du suchst.
Mein persönlicher Favorit: Der Norden von Bali
Ich wollte mehr Ruhe, eine bezahlbare Unterkunft mit Blick aufs Meer, ein Riff vor der Haustür zum Tauchen und Schnorcheln, aber auch genug Infrastruktur für verlässliches Internet und ein paar Cafés mit Bowls und Pumpkin Cheesecake. Deshalb hat es mich in den Norden von Bali gezogen. Eine ruhigere Unterkunft findest du rund um Lovina Beach oder in Amed. Von hier aus fahren auch die Boote zu den Gili-Inseln.
Gili-Inseln: Ein Abenteuer für sich
Ich war länger auf Gili Air, um zu tauchen und zu arbeiten. In der Wet Season gibt es hier häufig Stromausfälle, sodass das Internet nicht verlässlich ist. In der Wet Season sind dafür die Preise niedriger und ganz Bali ist leerer. Es regnet meist nur ein paar Stunden am Tag, aber es bleibt immer schwül – das ist auch in der Dry Season nicht anders, da wir uns nahe am Äquator befinden. Das bedeutet auch, dass es um 18 Uhr dunkel wird.
Die Gili-Inseln bestehen aus drei Hauptinseln: Gili Trawangan (Gili T), bekannt für sein lebhaftes Nachtleben und viele Partys; Gili Meno, die kleinste und ruhigste Insel, ideal für Erholungssuchende; und Gili Air, ein guter Kompromiss mit einer Mischung aus Unterhaltung und Ruhe.
-

Beste Reisezeit Bali
Die Wet Season (Regenzeit) auf Bali dauert von November bis März. Es regnet oft täglich in kurzen, heftigen Schauern. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, und die Temperaturen bleiben warm. Weniger Touristen und niedrigere Preise sind Vorteile dieser Zeit. Die Landschaft ist üppig und grün, ideal für Naturfotografen und Wanderer.
Die Dry Season (Trockenzeit) dauert von April bis Oktober. Das Wetter ist trocken und sonnig, perfekt für Strandtage, Surfen und Outdoor-Aktivitäten. Die Temperaturen sind angenehm und die Luftfeuchtigkeit niedriger. Allerdings gibt es mehr Touristen, was zu höheren Preisen und volleren Stränden führt. Egal zu welcher Jahreszeit, Bali hat immer etwas zu bieten.
Touren und Instagram-Hotspots

Eine Anmerkung zu Nusa Penida
Die Insel ist bekannt für ihren atemberaubenden Kelingking Beach und weitere Schnorchelspots. Dort gibt es keine „Gruppentouren“. Super, also purer Individualtourismus? Leider nein. Jedes Pärchen oder Kleingruppe fährt mit einem eigenen PKW, was zu stundenlangen Staus führt und am Ende steht man doch im Massentourismus.
-
Bali ist sehr beliebt bei digitalen Nomaden und Influencern und so instagrammable, dass es zahlreiche geführte Touren zu den Hotspots gibt. Sei es die berühmte Schaukel über die Reisfelder oder der Tempel, wo es aussieht, als würdest du im Wasser stehen. Auch ich habe diese Fotos auf Instagram gesehen und wollte dorthin.
Tipp: Vorher Google Bewertungen lesen
Der „Wassertempel“ (Penataran Agung Lempuyang Temple) führt gar kein Wasser. Für das typische Insta-Foto musst du Eintritt zahlen und dich anstellen, und ein Fotograf hält dann einen Spiegel vor die Kamera, um die Illusion von Wasser zu erzeugen.
- Tirta Empul Tempel: Ein heiliger Wasserquellentempel, bekannt für seine reinigenden Bäder.
- Ubud Monkey Forest: Ein Heiligtum und Naturschutzgebiet mit über 700 freilebenden Affen.
- Tegallalang Reisterrassen: Atemberaubende, gestufte Reisfelder, ideal für Fotos und entspannte Spaziergänge.
- Tanah Lot Tempel: Einer der bekanntesten Tempel Balis, spektakulär gelegen auf einem Felsen im Meer.
- Nusa Penida: Eine Insel mit atemberaubenden Stränden wie Kelingking Beach und vielen Schnorchelspots.
- Mount Batur: Ein aktiver Vulkan, den du besteigen kannst, um den Sonnenaufgang zu erleben.
- Besakih Tempel: Der Muttertempel Balis, eine beeindruckende religiöse Stätte.
- Sekumpul Wasserfall: Einer der schönsten Wasserfälle Balis, eingebettet in üppige Vegetation.
- Jatiluwih Reisterrassen: Ein UNESCO-Weltkulturerbe mit weitläufigen, grünen Reisfeldern.
- Goa Gajah (Elefantenhöhle): Eine historische, archäologische Stätte mit einer geheimnisvollen Atmosphäre.
Ubud – für die Yoga Nomaden
Ubud ist ein einzigartiger und beliebter Ort für digitale Nomaden, insbesondere für die, die gerne Yoga machen und sich für veganes Essen begeistern können.
Aufgrund der Höhenlage regnet es hier häufiger. In letzter Zeit ist Ubud ziemlich touristisch geworden und man sieht häufiger bettelnde Menschen auf den Straßen, was die Schattenseiten des Tourismus zeigt.
Essgen gehen in Ubud
Trotzdem ist Ubud ein Paradies für Foodies. Restaurants wie Room4Dessert bieten fantastische Desserts und kulinarische Erlebnisse. Die Food-Szene in Ubud ist vielfältig und kombiniert traditionelle balinesische Küche mit internationalen Gerichten. Es gibt richtig viele vegane und vegetarische Optionen.
Ich kann einen Besuch in Ubud immer noch empfehlen. Kürzlich habe ich dort ein Foodie-Wochenende verbracht, aber ich würde vorschlagen, außerhalb des Zentrums zu wohnen und die Sehenswürdigkeiten von dort aus zu besuchen. Es gibt so viel zu entdecken in Ubud.



Ubud Sehenswürdigkeiten
Sacred Monkey Forest Sanctuary: Ein wunderschönes Schutzgebiet, das Heimat von hunderten verspielten Affen ist. Perfekt, um Natur und Wildtiere hautnah zu erleben.
Tegallalang Reisterrassen: Diese ikonischen, terrassenförmig angelegten Reisfelder bieten atemberaubende Ausblicke und eignen sich hervorragend für entspannte Spaziergänge und fantastische Fotos.
Ubud Palast: Der historische Palast im Herzen von Ubud, wo du traditionelle balinesische Architektur erkunden und oft kulturelle Aufführungen erleben kannst.
Campuhan Ridge Walk: Ein malerischer Wanderweg, der atemberaubende Ausblicke auf die üppige Landschaft von Ubud bietet – ideal für einen friedlichen Morgenspaziergang.
Goa Gajah (Elefantenhöhle): Eine archäologische Stätte mit historischer Bedeutung und beeindruckenden Felsgravuren, perfekt für Geschichtsinteressierte.
Yoga Barn: Eines der bekanntesten Yogastudios in Bali, das verschiedene Kurse und Workshops in einer entspannten Umgebung anbietet.
-

Ubud Kunstmarkt: Ein lebhafter Markt, auf dem du handgefertigte Waren, Souvenirs und Kunstwerke von lokalen Handwerkern kaufen kannst.
Neben diesen Specials habe ich dort eine professionelle Zahnreinigung bekommen – es war an der Zeit und viel günstiger als zuhause – und einen Heiler besucht, um meine Eat-Pray-Love-Erfahrung zu machen. Mehr dazu in einem nächsten Beitrag!
Fortbewegung auf Bali
Ob Roller, Fahrer oder inzwischen sogar mit dem Bus (auf ein paar Strecken), es gibt viele Möglichkeiten.
Bali auf eigene Faust erkunden
Natürlich kannst du Bali mit dem Roller erkunden. Damit bist du unabhängiger und kommst auch an weniger touristische Orte. Aber sei vorsichtig: Idealerweise fährst du nicht zum ersten Mal Roller auf Bali. Ich habe eigentlich bei jedem Besuch von Unfällen gehört. Mal hat jemand Gas und Bremse verwechselt und hat sich dabei die Kniescheibe zertrümmert, mal ist jemand auf Schotter in der Kurve ausgerutscht. Eine gute Auslandskrankenversicherung, die dich im Ernstfall nach Hause fliegt, ist essenziell. Die medizinische Versorgung ist nicht die Beste, und Sprachbarrieren können Probleme verursachen. Trage einen Helm, auch wenn das viele nicht tun, und auf längeren Strecken lange Kleidung – nicht nur wegen der Sonne, sondern auch als Schutz beim Sturz.
Fahrdienste und Alternativen
Falls du dich ohne Roller fortbewegen möchtest, ist es sehr üblich, sich einen Fahrer zu mieten. Diese findest du in Facebook-Gruppen, über Kontakte oder Foren. Ich habe mich für eine Frau als Fahrerin entschieden. Hier ihre Nummer. Die Preise sind mehr oder weniger überall gleich, insbesondere, wenn du zum ersten Mal dort bist und das erste Mal eine Fahrt anfragst. Wenn du dann mit dem Fahrer oder der Fahrerin zufrieden bist und weitere Touren vereinbarst, kannst du auch einen Rabatt aushandeln.
Uber gibt es nicht, dafür Gojek und Grab. Mit diesen Apps kannst du auch günstige Rollerfahrten buchen, besonders in den touristischen Gebieten. Ich fand es einigermaßen sicher.
Arbeiten nach deutscher Zeit
Ich fand es ideal, um nach deutscher Zeit zu arbeiten. Weil ich erst um 14 Uhr mit der Arbeit begonnen habe, konnte ich ausschlafen, meditieren, am Strand frühstücken, schnorcheln (oder „exercise with a view“), meine Tauchbuddys zum Lunch treffen, noch kurz im Pool abkühlen und dann gut gelaunt in den deutschen Arbeitstag starten.
Abendessen in Bali findet dann etwa zur Mittagspause in Deutschland statt, und da es mich an Wochentagen – egal, wo ich bin – nicht in Bars zieht, macht es mir nichts aus, nach dem Abendessen noch ein paar Stunden zu arbeiten. Überlege dir, welcher Typ digitaler Nomade du in Bali sein möchtest, und plane entsprechend.
Coworking in Canggu
Ich habe in Canggu im TRIBAL Coworking gewohnt, um am Anfang stabiles Internet zu haben. Das gab es auch sowie gutes Essen und einen Pool. In den Dorms fand ich es sehr eng und laut (weil die Schiebetüren zum Innenraum / Café führten, das auch von externen Gästen intensiv genutzt wurde.) Meine Empfehlung: Wer sich am Anfang mit gutem Internet absichern möchte und es sich leisten kann, bucht hier am besten ein privates Zimmer.

-

Einreise und Visum
Für die Einreise benötigst du ein Visum. Ich bin zuletzt sechs Wochen geblieben und habe mich für das Touristenvisum entschieden. Dieses musste ich einmal verlängern lassen, da es nur 30 Tage gültig ist.
Um es mir einfach zu machen, habe ich Bali Legals damit beauftragt. Sie haben den Prozess gestartet, und ich musste nur zur Zahlung und Unterschrift erscheinen. Zwei Wochen später wurde mir der Reisepass mit dem neuen Stempel zugestellt.
Visum für digitale Nomaden
Derzeit bietet Indonesien kein spezielles Visum für digitale Nomaden an. Digitale Nomaden nutzen meist das Touristenvisum, das für 30 Tage gilt und einmal um weitere 30 Tage verlängert werden kann. Danach musst du einmal das Land verlassen, um bei der nächsten Einreise wieder ein 30 Tage gültiges Visum zu bekommen.
Alternativ gibt es das Social-Cultural Visa, das eine längere Aufenthaltsdauer ermöglicht, aber vor der Einreise beantragt werden muss. Pläne für ein spezifisches digitales Nomadenvisum sind in Diskussion, aber noch nicht offiziell umgesetzt.
Nachhaltig und verantwortungsvoll reisen
Wenn du mich fragst, Bali gehört für digitale Nomaden einfach dazu. Es ist einfach, entspannt und paradiesisch – auch wenn du nicht überall weiße Traumstrände, sondern häufig schwarzen Vulkansand findest. Leider ist dieser oft mit Müll gespickt, aber es gibt viele Initiativen wie Bali’s Biggest Clean Up, Trash Hero Indonesia und Bye Bye Plastic Bags. Wenn ich schnorcheln gehe, habe ich immer eine Netztasche dabei, um Müll aufzusammeln.
Auch du kannst deinen Teil beitragen: Verzichte auf Plastikstrohhalme, Einwegbecher und Plastikbeutel im Supermarkt. Unterstütze lokale Unternehmen und respektiere kulturelle Gepflogenheiten. Engagiere dich in lokalen Umweltinitiativen.
Hast du Fragen oder Anregungen?
Ich freue mich darauf, von dir zu hören! Teile gerne deine Gedanken, Fragen oder eigene Erfahrungen in den Kommentaren. Lass uns gemeinsam die besten Tipps und Tricks für das Leben als digitaler Nomade auf Bali entdecken!
Newsletter zu neuen Reisezielen abonnieren
Gib deine E-Mail-Adresse ein, um Updates zu erhalten.
Leave a comment